Die Wahrnehmung der Arbeit folgt einer psychoakustischen Paradoxie: der visuellen Wahrnehmung über Bildschirme und der auditiven über Kopfhörer kommt durch den Sockel die taktile Wahrnehmung hinzu, indem die von ihm ausgehenden, tiefen Töne allein vom Körper absorbiert werden können.

Vor der freihängenden Videoprojektion kann ein einzelner Besucher auf einen Sockel steigen um sich einen Kopfhörer aufzusetzen und einzutauchen in eine psychoakustische innere Landschaft. Der Sockel überträgt jenen Anteil des Schalls (Infraschall) auf den Körper, den wir ganzkörperlich und fast nicht mehr über die Ohren wahr-nehmen. Footage sind ein Bild, das ich bei Nieselregen vor Amundsens Haus am Bunnefjord 2004 aufgenommen habe sowie eine Kunstkopfaufnahme aus demselben Jahr vor der Haustür meines Elternhauses an der Ostsee bei gleichem Wetter. Die nächsten Klangebenen basieren auf meinen psychoakustischen Studien ab 1993. Sie geben dem Rezipienten das Gefühl des Fallens und gleichzeitigen Schwebens durch unterbewusst wahrgenommene, endlos steigende Rauschvolumen sowie eine nach und nach auftretende Seh-Unschärfe bedingt durch die Eigenresonanz des Augenkörpers; dieses Phänomen wird vor allem bei Jetpiloten beim Durchbrechen der Schallmauer untersucht. Die vom Rechner produzierten Bild- und Klangdaten werden gesteuert durch im Raum durch den Eisblock abgenommene Daten. Über einer flachen Edelstahlwanne schmillst während der Ausstellung eine halbe Tonne künstlichen Gletschers – zusammengefrorener Schnee: Das Rauschen der Mikroexplosionen des Eisschmelzens vermischt sich mit dem Rieseln des Nieselregens der O-Ton-Aufnahme in einem psychoakustischen Datenraum.