Multimedia ausstellung
Multimedia ausstellung
Die Multimedia-Ausstellung der transmediale stellt zwei Medien, CD-ROM und Internet, vor, die in immer größerem Maße nicht mehr nur von Künstlern als künstlerische Medien begriffen, sondern auch von Rezipienten als eigenständige Kunstformen wahr- und ernstgenommen werden. Von weitem betrachtet scheinen sich Internet und CD-ROM recht ähnlich zu sein: Zugang zu den Projekten hat man über den Transformator Computer, die Interfaces ähneln sich stark. Der Betrachter der medialen Projekte ist nicht mehr nur Wahrnehmender, sondern auch User, der zur Aktivität gezwungen wird.
Nebenbei bemerkt scheinen die Bezeichnungen für diejenigen, welche sich Im Netz oder in einer CD-ROM bewegen, und sich mit ihren rein künstlerischen Erscheinungsformen auseinan dersetzen, nur allzu behälfsmäßig:„User" gaukelt uns einen Gebrauchswert vor, den Kunst nur im seltensten Falle hat, und der„Surfer" bleibt schon dem Namen nach an der Oberfläche und gleitet ohne tiefer Erkenntnis über sie hinweg. Es deutet sich darin ein Dilemma an, in dem vor allem die Netzkunst trotz eines Reputationsgewinns steckt: Das einzelne Netz-Projekt muß sich gegen ein ganzes Meer von Informativen bis kom merziellen URLs durchsetzten, muß es schaffen, den Betrachter für sich einzunehmen, ihn zu verführen, sich während seiner Arbeit oder Freizeit Zeit zu nehmen. Es verlangt Konzentration, technisches Wissen und Geduld. Verglichen m it der durch schnittlichen zehnsekündigen Betrachtung eines Bildes in einem Museum, ist das eine Menge Aufwand und eine Hürde, die es umso dringlicher erscheinen läßt, daß das, was sich dahinter verbirgt, wirklich wertvoll ist. Bewußt zeigt die trans mediale Arbeiten, bei denen, wie wir glauben, das Verhältnis von Aufwand und Effekt stimmt. Das Vorhandensein von gezielter Interaktivität und durchdachter Navigation waren ebenso Kriterium bei der Auswahl von Netz- und CD-ROM- Projekten wie die Stimmlgkeit von künstlerischem Konzept
und graphischer Umsetzung.Gleichtzeitig sollen die aus der Technik geborenen Individualitäten erfahrbar sein: Die ausge reifte VRML, die Einbeziehung von Film, welche das CD-ROM- Medium bietet,als auch das kommunikative Konzept und die Reduktion, die charakteristisch für das Internet sind.