Was würdest du wohl tun, wenn du heute ein Jugendlicher wärst und deine Mutter dein Konto bei World of Warcraft gelöscht hätte? Würdest du dich nackt ausziehen, auf dem Bett herumrollen und wie am Spieß brüllen oder dich im Schrank einsperren und dir beim Herauskommen mit einem Schuh auf den Kopf schlagen? Wenn du jemals wirklich ein Computerspiel gespielt hast, ist die Chance auf eine solche Reaktion groß. My Generation von Eva und Franco Mattes aka 0100101110101101.ORG demonstriert anhand von auf Plattformen wie YouTube gefundenem Material, dass Computerspiele weit mehr sind als bloße Freizeitunterhaltung. Computerspiele machen ziemlich süchtig und das wissen die Firmen. Wer Computer spielt, wird „süchtig“ nach dem Erlebnis. Doch wie bei jedem anderen drogeninduzierten High läuft man eben in Gefahr, dass die Dinge außer Kontrolle geraten und sich gegenteilige Effekte einstellen, z. B. Frust und Wut. Diese ambivalente Realität aus Extase und schlechten Trips, ist etwas, dem die junge Generation heutiger Computerspieler genauso ausgesetzt ist, wie damals die junge Generation der 1960er.

(Image: Courtesy the artists, photo by Franco Mattes)