What Was the User?
What Was the User?
Dieses Panel nimmt seinen Ausgangspunkt in Roland Barthes Essay Death of the Author (1967), in dem Barthes dafür argumentiert, die Aufmerksamkeit weg von den Autorenabsichten und auf die Lesereindrücke zu lenken, um so die vielfachen Bedeutungsebenen eines Textes verstehen zu können. Zudem schöpft die Diskussion aus Michel Foucaults Vorlesung What is an Author? (1969), eine indirekte Antwort auf Barthes Text, in der Foucault sich von Konzepten wie dem Original oder dem kreativen Autor verabschiedet und eine kritische Neubewertung des Autors als Funktion im Diskurs fordert. Der diskursive Wandel und die darin enthaltene Kritik der Macht, der in diesen Texten zum Ausdruck kommt, ist wesentlich für ein Verständnis neuer Medien – insbesondere des Personal Computers und des Internets – als user-orientiert, inklusiv und demokratisch. Indem das Panel danach fragt, was der User war, anstatt danach, was er ist, blickt es über die gegenwärtigen Trends der User-Kultur hinaus und versucht den User als stetiges Potenzial neu zu denken, ihn als anfällig für Ausbeutung und gleichzeitig als visionäre erfinderische Kraft wahrzunehmen.
Pär Thörn liest aus seinem Buch Your Friend the Data Machine (2008), Olia Lialina spricht über die Bedeutung des „Allzweck-Users“ und Cornelia Sollfrank stellt eine Performance vor, die sich auf die User in und von ihrer Arbeit bezieht.