Atypo ist ein virtueller Verlag, der Künstlerbücher produziert und vertreibt (www.atypo.org). Er verfolgt einen kreativen und experimentellen Ansatz des Verlegens, setzt sich mit der Vorstellung von Künstlerbüchern als „echte“ und einzigartige Objekte auseinander und entwickelt Strategien, um ihre Einmaligkeit herauszufordern. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen neue Arten des E-Books und Formen des Künstlerbuchs, die bislang keine digitalen Entsprechungen hatten. Im Workshop werden vier aus einem kollektiven Prozess heraus entstandene Künstlerbücher vorgestellt und die Themen Materialität und Entmaterialisierung von künstlerischen Objekten behandelt: L’Arte delle mine von Luca Leggero und Luca Giorgi; Philatelic Album: 20 Years of Berlusconismo in Italy (1994-2011) von Marcantonio Lunardi; Multi Book: Italian Table 2001/2011 von Giacomo Verde und Unhappening, not here, not now von Les Liens Invisibles. Der zweite Teil des Workshops erkundet „materielle/immaterielle Codes“ aus zwei von vier Projekten.

Unhappening, not here, not now von Les Liens Invisibles ist ein online gedruckter Kunstkatalog mit mehr als 100 „Kunstwerken“, für deren Kreation ein Textgenerator und Bilder aus Google Images genutzt wurden. Diese Arbeiten werden niemals ausgestellt, weder hier noch jetzt. Die Künstler untersuchen den unsichtbaren Code, der diese „Kunstwerke“ generiert hat, und skizzieren eine mögliche Weiterentwicklung für andere Serien künstlerischer Bücher.
Multi Book: Italian Table 2001/2011 von Giacomo Verde begann mit auf Transparentfolie gedruckten Videostills, einer am Essenstisch gemischten Zusammenstellung politischer Bilder. Mit drei zusätzlichen Versionen wurde das Projekt auf Lulu.com erweitert. Eines davon ist ein Kochbuch, in dem jedes politische Bild mit einem Rezept versehen wurde. In diesem Workshop gibt Giacomo Verde Einblick in den Entwicklungsprozess und in die Möglichkeit, Lulu.com mit Büchern voller „politischer Rezepte“ zu überschwemmen.

Participation in the workshop with pre-registration only.

Giacomo Verde and Les Liens Invisibles would like to thank Luca Leggero, Marcantonio Lunardi, Silvana Vassallo, Ilaria Sabbatini.