MCD#76 launch - We Grow Money, We Eat Money, We Shit Money
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Das „Tulpenfieber“ des 17. Jahrhunderts im Goldenen Zeitalter der Niederlande schätzte die eingeführten Tulpenzwiebeln in solch einem Wahn, dass dies letztendlich zu dem Zusammenbruch des Markts führte. Tulpen als Ware, Knoblauch als stinkende Rosen, das Geld wächst im Boden. WE GROW MONEY untersucht Interventionen von Bürgern, Künstlern und Kulturarbeitern in etablierten Währungssystemen, unter anderem den österreichischen Gibling, L'afro auf dem afrikanischen Kontinent und die Lewes Pounds in Großbritannien. Druck dein eigenes Geld, gib es vor Ort aus, aus Geld wächst Geld.
Das Kredithandelssystem wird besonders in Zeiten von Wirtschaftskrisen aktiviert. WE EAT MONEY entwirft einen geldlosen Staat – „Mercados de trueque“ (Tauschmärkte) in den 1990ern in Argentinien; von der Community geführte Zeitbanken in Griechenland; „Dinero Gratis“ von Las Agencias in Spanien. Während Neo-Überlebenskünstler auf Post-Monetaristen treffen, untersucht die Gruppe Économie solidaire de l'art die wirtschaftliche Situation von unabhängigen Künstlern und Professionals in Frankreich.
Jetzt, wo wir im Zeitalter der Netzwerkbanken angekommen sind, schauen wir uns die Vor- und Nachteile der Wirtschaftssystem des Internets genauer an und stellen uns eine Post-Internet-Zukunft des Geldes vor. Wir folgen Jaromils Ausruf, dass Bitcoins „das Tabu des Geldes“ beenden und so akzeptiert WE SHIT MONEY einen Wechselkurs in ständiger Fluktuation, während wir uns über das Open Source-Sprießen von 'Alt-Coins' freuen (alternative Crypto-Währungen).
Die aktuelle Ausgabe von MCD#76 enthält 33 Artikel, herausgegeben von Anne-Cécile Worms. Shu Lea Cheang ist Gastchefredakteurin und Annick Rivoire Redaktionsberaterin. Die englische Online-Version kann für 9€ hier heruntergeladen werden:
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