MediaActs
MediaActs
In der postmedialen Gegenwart, in der Medien tief in die Gesellschaft eingesickert sind, hat sich das, was man einst „Medienaktivismus“ nannte, weiterentwickelt, während seine Grenzen in verschiedene Richtungen überschritten und verschoben wurden. Verändert haben sich damit auch die ursprüngliche Idee und der Kontext von „medialer Intervention“, ob in Form von „Tactical Media“ oder anderen aktivistischen Konzepten. Verstärkt durch die neuen „sozialen Medien“ zittert das Versprechen emanzipatorischer Medien zwischen Revolten, Revolutionen, und den Versuchungen der Post-Snowden-Ära, die Kommunikation zu verweigern und sich auszuloggen, oder dem neu erstarkten Impuls, einzelne Archipele mit (halb-)autonomen medialen Infrastrukturen zu schaffen. In einer Zeit, in der sich Medien buchstäblich in den Händen aller befinden, werfen zudem vernetzte Öffentlichkeiten die Frage des „Öffentlichen“ (sprich des medialisierten Öffentlichen) neu auf, in einer Ära, in der sich der vernetzte Kapitalismus die Ästhetiken und Sprachen der Revolution bereits angeeignet hat. Was kennzeichnet in dieser Situation kritische mediale Akte?