Atlas of MediaThinking and MediaActing in Berlin
Atlas of MediaThinking and MediaActing in Berlin
Installation von der Universität der Künste Berlin, Fakultät Gestaltung - Institut für zeitbasierte Medien
Klasse von Prof. Dr. Siegfried Zielinski
Ermöglicht durch Kristin Moellering und Philipp Tögel.
Mit ihren unverwechselbaren kulturellen und historischen Merkmalen prägt die Stadt Berlin maßgeblich das Zusammenspiel von Wissenschaft, Kunst und Technologie – und damit auch das nervöse, extrem spannungsreiche Feld, in dem Medien (höchstwahrscheinlich) verortet werden können. Mit einem ersten Entwurf unternimmt der Atlas zum MedienDenken und MedienHandeln in Berlin den Versuch, diese verschiedenen Ursprünge und Entwicklungen freizulegen und eine an-archäologische Perspektive anzubieten. In den Blick genommen wird nicht nur die Art und Weise, wie Medien hier seit den späten 1940er Jahren theoretisiert wurden, sondern auch, wie sie künstlerisch, soziokulturell und technisch verhandelt wurden. Der Titel des Projekts will programmatisch verstanden werden: Die Entscheidung für die Begriffe Denken und Handeln (im Gegensatz zu Medienwissenschaften und Medienkunst) öffnet die Diskussion für Positionen, die häufig innerhalb des akademischen Diskurses keine Beachtung finden. Das Projekt zielt darauf ab, genealogisch diejenigen Entwicklungslinien nachzuzeichnen, entlang derer sich eine konstruktive Beschäftigung mit Medien entfalten konnte.
Die kartografische Installation ist bewusst offen und unvollständig gehalten und erkundet die räumlichen Dimensionen des MedienDenkens und MedienHandelns in Berlin. Schwerpunkt sind aufkommende medientheoretische Diskurse und künstlerische Praktiken der letzten Dekaden. Der größtenteils auf einer Wandkarte repräsentierte Atlas bietet eine real(istisch)e kartografische Darstellung einiger der wichtigsten Orte aus der Geschichte dieser Felder, die an weiteren Stationen näher untersucht werden. Diese Mikro-Archäologien stehen für intensive Erkundungen und Auffächerungen der spezifischen Orte, Protagonist_innen und Ereignisse. Die künstlerischen Formate variieren; dabei sind Videos, Soundtracks, Found Footage, Ausschnitte aus Interviews, gedrucktes Material aus Archiven untersuchter Orte und viele andere Medien, die es den Besucher_innen ermöglichen, das ausgestellte Material zu studieren und damit zu arbeiten. Die Wandkarte wird so auch auf räumlicher Ebene zugänglich und greifbar. Auf diese Weise ermöglichen sowohl die Karte als auch die dazugehörigen Stationen einen fragmentarischen, kaleidoskopischen Blick auf die angespannte, quasi-heterotope Laborsituation, die in Berlin entstanden und zum Experimentierfeld für das Denken und Handeln mit und durch Medien geworden ist – und untersucht gleichzeitig, was Medien waren, was sie sind und was sie sein könnten. Teil der Idee ist auch, ähnliche Projekte in anderen Städten auf der ganzen Welt zu motivieren und zu initiieren, sowie eine analytische und poetische Beziehung zwischen kommunikativen Inseln herzustellen. Der Project Room, eine Zusammenarbeit der Universität der Künste Berlin und der transmediale, wird von der kartografischen Publikation Atlas zum MedienDenken und MedienHandeln in Berlin begleitet, die von Kristin Moellering & Leon Strauch in Zusammenarbeit mit Stefanie Rau editiert wurde.
Sound-Design: FM Einheit
Visuelle Gestaltung: Stefanie Rau
Filmbearbeitung: Nadja Krüger & Christin Wilke
Forschung und Lehrprojekt: Siegfried Zielinski
Beiträge von:
Nicole Blacha, Ursula Block, Egon Bunne, Denise Brucker, Gerd Conradt, Alice Dalgalarrondo, Elena Dellasega, Nina Fischer, FM Einheit, Mário Gomes, Ingo Günther, Agnes Handwerk, Merle Ibach, Lara Iliev-Granow, Kristin Klander, Kilian Kottmeier, Christina Krämer, Lasse Kuhlmann, Paola Barreto Leblanc, Walter Lenertz, Laura Mattes, Alexander Meurer, Kristin Moellering, Dafne Narvaez, Aneta Panek, Eva Pedroza, Stefanie Rau, Ulrich Raulff, Marc Rentschler, Hannah Rumstedt, Maroan el Sani, Anika Schroeter, Bruno Siegrist, Daniel Sigge, Julian Spaan, Louise Stölting, Fillipp Vingerhoets, Simon Weckert, Herwig Weiser Alexander Wischer.