9/11 hat die USA auf eine Weise verändert, die von außen nur schwer nachvollziehbar ist. Die Diskussion mit der internationalen Gemeinschaft um diese Veränderungen wird hauptsächlich von US-amerikanischen Intellektuellen bestritten, die das Problem in einem globalen Kontext reflektieren und sich darin von Intellektuellen in Afrika, Asien oder Europa kaum unterscheiden. Der Protagonist aus American Dreamer hingegen ist ganz erfüllt von seiner emotional-nationalen Sicht, der er in patriotischer Poesie Ausdruck zu geben versucht. Er lebt mit seiner Mutter in einer heruntergekommenen Hütte in Florida, tritt in einer Amvet (American Veterans) Memorial Bar auf – "members only" – und grüßt jeden Uniformierten auf der Straße mit "God bless you Sir, thank you for serving." Zum Jahrestag von 9/11 unternimmt er mit einem Freund die weite Reise zum Ground Zero, die für ihn den emotionalen Stellenwert einer Pilgerfahrt hat. American Dreamer erlaubt einen Einblick in Welten, die die Parameter von Sicherheit und Freiheit sowie von Krieg und Frieden nicht nur in den USA grundlegend verschoben haben.