[Closed] Machine Feeling: Call for Papers
[Closed] Machine Feeling: Call for Papers
Forschungsworkshop
14.–16. Januar 2019
University of Cambridge
Workshop und Präsentationen bei der transmediale
30. Januar – 2. Februar 2019
Haus der Kulturen der Welt, Berlin
[closed]
Die transmediale 2019 wird sich kritisch mit neuen Gefühlstechnologien auseinandersetzen. Digitale Kultur ist zu einem Instrument geworden, um das zu erfassen und zu steuern, was Raymond Williams einst als „structures of feeling“ bezeichnet hat – mit Bezug auf gelebte Erfahrungen und kulturelle Ausdrucksformen, die sich von vermeintlich starren sozialen Produkten und Institutionen unterscheiden. Inspiriert vom Festivalthema kreist dieser Forschungsworkshop insbesondere um den Bereich des maschinellen Lernens und die Fähigkeit von Technologien, gegenwärtige, aktive, im Wandel begriffene Gefühle und Erfahrungen zu erfassen und zu strukturieren.
Der Begriff „structures of feeling“ verweist auf eine materielle Analyse von Ästhetik und Kultur, einschließlich ihrer technischen und sozialen Formen – in einer Weise, in der dieses Konzept ursprünglich als Anerkennung der Bedeutung schwer fassbarer Dimensionen des Alltags angewandt wurde. Stile, Ausdrücke und Empfindungen sind immer im Fluss; dennoch liegen sie, wie Williams und andere nach ihm argumentiert haben, in Kulturgeschichte und spezifischen Alltagssituationen begründet. Bei der Entwicklung eines kritischen und analytischen Verständnisses sollten wir uns daher auf Veränderungen in Sprache, Stil, Ästhetik und sozialen Formen konzentrieren, die sich schon in der Gegenwart abzeichnen, aber noch nicht vollständig durch einen konzeptionellen oder wissenschaftlichen Wissensrahmen geformt oder erfasst wurden.
In diesem Workshop möchten die Bedeutung dieser Betrachtungsweise für den Bereich des maschinellen Lernens weiter untersuchen; so etwa die Art und Weise, wie automatisierte Erfahrungen des Sehens, Hörens und Lesens beginnen, Wissen zu produzieren, indem sie alltägliche Stile, Ausdrücke, Vorlieben, Gefühle etc. erfassen – also genau die Mittel, die Williams im Sinn hatte.
Wenn es dem maschinellen Lernen im Allgemeinen an einer affektiven Dimension zu mangeln scheint – wie sollen wir es einordnen, dass es genau danach strebt? Auf welchen alten Registern der Verarbeitungskultur und der Organisation von Zeit, Raum und Macht baut es auf? Welche potenziellen neuen Empfindungen und Gefühlsstrukturen können in solchen normalisierten Registern unserer Gewohnheiten entstehen? Welche neuen kulturellen und sozialen Formen sowie Praktiken entstehen bei der Zusammenführung von maschinellem Lernen und „structures of feeling“?
Organisiert von
– APRJA_, A Peer-Reviewed Journal About_
– Aarhus University (Geoff Cox & Christian Ulrik Andersen)
– transmediale – festival for art and digital culture (Kristoffer Gansing & Daphne Dragona)
– Cambridge Digital Humanities Learning Programme, University of Cambridge (Anne Alexander)
Am Workshop werden weitere eingeladene Gäste teilnehmen (TBC).
Wichtige Termine
– Deadline für Abstracts: 31. Oktober 2018
– Benachrichtigung über die Annahme: 9. November 2018
– Einreichung des Paper-Entwurfs (2000 Wörter): 10. Dezember 2018
– Online-Aktivität: 10. Dezember 2018 – 7. Januar 2019
– Workshop in Cambridge: 14.–16. Januar 2019
– transmediale: 30. Januar – 2. Februar 2019
– Abgabe des finalen Papers für APRJA_: 4. März 2019
Workshop-Veranstaltungsorte
University of Cambridge & Haus der Kulturen der Welt
Workshop-Details
– Die Teilnehmer*innen werden gebeten, vor dem Beginn des Workshops ein 2000 Wörter umfassendes Paper zu verfassen und online mit anderen Teilnehmer*innen zu diskutieren.
– Der Workshop selbst wird an drei Tagen in Cambridge mit Präsentationen, Diskussionen und praktischen Übungen stattfinden. An einem weiteren Tag auf der transmediale werden Materialien für die öffentliche Verbreitung vorbereitet.
– Nach dem Workshop in Cambridge und als Folge des Peer-to-Peer-Feedbacks werden die Teilnehmer*innen gebeten, aus ihren Texte mit Umfang von 2000 Wörtern eine kürzere Version zu erstellen, die auf dem Festival veröffentlicht wird – zusammen mit einer weiteren öffentlichen Präsentation.
– Darüber hinaus werden die Teilnehmer*innen eingeladen, längere wissenschaftliche Arbeiten (von etwa 4000 Wörtern) zu der dazugehörigen Peer-reviewed Open Access Online-Zeitschrift APRJA_ beizusteuern.
Der Workshop soll jungen Forscher*innen eine Plattform für Spekulation, Kritik, Austausch und Dialog über ihr Forschungsthema bieten. Im Vordergrund stehen die einzelnen Forschungsprojekte der Teilnehmer*innen sowie die Förderung von Netzwerken, Wissensaustausch und Verbreitung. Der Workshop richtet sich zwar in erster Linie an internationale Doktorand*innen, steht aber auch Künstler*innen, Kurator*innen und Programmierer*innen offen, die außerhalb eines akademischen Kontextes forschen.
Der Workshop ist kostenlos; wir können jedoch keine Reise- oder andere Kosten übernehmen, die von den Teilnehmer*innen oder ihren Institutionen getragen werden sollen.
Workload und Credits
Zu den Aufgaben gehören die Erstellung eines kurzen Textes vor dem Workshop, die Präsentation der eigenen Forschung, Austausch mit anderen Teilnehmer*innen, die Produktion von Inhalten für eine Publikation und das Schreiben eines längeren Forschungsartikels, der zur Einreichung bei APRJA_ eingeladen wird. Doktorand*innen können für ihre volle Teilnahme 5 ECTS erhalten.
Einreichung
Die Einreichungen sollten eine Biographie (500 Zeichen), eine Stellungnahme zur aktuellen Forschung / eine Beschreibung des Promotionsvorhabens (1000 Zeichen) und eine Kurzbeschreibung umfassen, wie die Forschung mit dem Workshop-Thema korrespondiert (500 Zeichen).
– Deadline: 31. Oktober 2018
– Benachrichtigung über die Annahme: 9. November 2018
Einreichungen sind über das Online-Formular möglich.
Unterstützt von
The Graduate School, Faculty of Arts, Aarhus University; Cambridge Digital Humanities Learning Programme, University of Cambridge; und transmediale.