Ex - DDR: Umbrüche und Gewalt
Ex - DDR: Umbrüche und Gewalt
Die Flucht nach vorn...
Die dokumentäre Videoszene in der Ex-DDR hat sich mit der Einheit Deutschlands entwickelt. Zu DDR-Zeiten gab es für unabhängige Produktionsgruppen keine Chance, Videoproduktionen gab es nur im Fernsehen der DDR, im DEFA Studio für Dokumentarfilme und für eine kleine Zahl von unabhängigen Amateuren. Nachdem die DEFA und das Fernsehen einen Großteil ihrer Dokumentaristen und Publizisten auf die Straße gesetzt hatten, wurden aus der Not der Macher und in Selbsthilfe eigene Produktionsgruppen gegründet. Im Unterschied zu ähnlichen Gruppierungen im Westteil Deutschlands arbeiten diese nach eigenen Autorenkonzepten, weniger dienstleistungsorientiert. Das thematische Spektrum ist breit, die Arbeiten setzen sich mit der jetzigen Zeit auf sehr persönliche Weise auseinander, es sind Autorenfilme, essayistische Dokumentationen und Zeitdokumente. Die Tradition des DDR- Dokumentarfilms ist in ihnen aufgehoben. Video wird als technische Möglichkeit genutzt, um Dokumentarfilme zu produzieren. Eigenständige Arbeiten, die die Möglichkeiten der videospezifischen Gestaltungsmittel nutzen, sind gegenwärtig wenig verbreitet. Auf Initiative von Tele Potsdam und in Zusammenarbeit mit den DFF-Redakteuren Sylvia Kauffeldt und Reinhard Griebner wurde im Deutschen Fernsehfunk DAS FENSTER - Filmemacher im DFF" begründet. Dieser Sendeplatz bot für Profis und Debütanten die Möglichkeit, Dokumentarisches und Experimentelles anzubieten. "Das Konzept ist aufgegangen..., so schreibt Lew Hohmann, ...ein Versuch, den autarken Film fürs Fernsehen zu realisieren. Dieser Versuch lebte von der Aufgeschlossenheit des DFF und fand mit seiner Existenz ein vorläufiges Ende. Das Ende provoziert zugleich die Fortsetzung...