Kriege, die ja eigentlich eine Interaktion zwischen Völkern darstellen, sind nicht nur zerstörerisch nach Aussen, sondern haben auch eine extreme Rückwirkung auf die individuelle, wie kollektive Psyche. „Der Krieg ist darin schlimm, dass er mehr böse Leute macht, als er deren wegnimmt.” (Immanuel Kant). In einem einfachen Setting konterkariert Cherry Blossom eine zynische Metapher des Zweiten Weltkrieges über Frühling und frühen Tod in Japan. Murphy lässt in seiner visuellen Gewalt den Betrachter an einem Veteranen-Phänomen teilhaben, für das der Begriff ‚Post Traumatic Stress Disorder‘ noch verharmlosend wirkt. RIP in Pieces America dokumentiert den inneren Kampf seiner Protagonisten, die in selbst gebastelten Internetvideos düstere Warnungen und Verschwörungstheorien verbreiten.

Sakura (Cherry Blossom), Tomoko Inagaki, jp 2009, 3min
Murphy, Bjørn Melhus, de 2008, 4min *
RIP in Pieces America, Dominic Gagnon, ca 2009, 62min *

* Regisseur/in wird beim Screening und Q&A anwesend sein