Interface
Interface
Bei medialen Schnittstellen geht es nicht nur um die Nutzbarkeit, sondern – wie Bjørn Erik Haugens Arbeit Interface zeigt – auch um eine Verkörperung von Politik und Macht. Die Bilder zeigen die Sicht auf den Krieg aus Perspektive eines Soldaten, der von einem Apache-Helikopter aus mit dem Militärhauptquartier kommuniziert und durch das Augmented-Reality-Objektiv seines Maschinengewehrs auf die unter ihm liegende Welt schaut. Aus seiner Perspektive werden Menschenleben zu sich bewegenden Zielen auf dem Bildschirm abstrahiert, die mehr den virtuellen Polygoncharakteren aus Computerspielen ähneln, denn ihrer realen Entsprechung aus Fleisch und Blut. Ein Druck auf den roten Knopf reicht und die Projektile treffen ihr Ziel mit tödlicher Präzision. Das Interface entmaterialisiert die Gewalt des Krieges und macht den Akt des Tötens lediglich zu einer Frage des Knopfdrucks.