Jem Cohen, ein Medienkünstler aus New York, verbindet Video und Film (Super 8 und 16 mm) zu einer Art von "dokumentarischer Poesie". Seine Arbeit überschreitet die Grenzen der Genres, sei es dokumentarisch, experimentell oder narrativ, und bleibt dennoch sowohl dem Fühlen wie dem formalen intellektuellen Denken nah. Seine Werke entstehen oft aus Aufzeichnungen von der Straße, ohne jegliche Inszenierung und über Jahre an verschiedensten Orten gesammelt. Damit zielt er auf eine Poetik des (er)leuchtenden Bildschirms; auf ein wiedererwecktes Bewußtsein für die einfachen Geheimnisse, Schönheiten und auch Gewalttätigkeiten der Straße; auf einen selbstbestimmten Gebrauch des Mediums Video; auf eine Rückführung der bewegten Bilder und Töne aus ihrem kommerziellen Vakuum. Cohens Zusammenarbeit mit Musikern jenseits der herkömmlichen Musikvideos führte zu drei Bändern für R.E.M. sowie zu Projekten mit u.a. den Butthole Surfers und Fugazi. Cohen arbe-te- te auch mit der unabhängigen Mediengruppe C-hundred Film Corp. für eine Reihe von öffentlichen Aufträgen. Schließlich ist er Gründungsmit-glied des "Late City Final" Doku-men- tarprojekts über den Times Square. Cohen studierte Film und Fotografie; seine Arbeiten wurden auf internationalen Festivals und in Museen wie dem Museum of Modern Art in New York gezeigt oder von Sendern wie BBC 2, TVE in Spanien und WNET in den USA ausgestrahlt