Keynote Conversation: Anxious to Act
Keynote Conversation: Anxious to Act
Im Zeitalter des audiovisuellen Kapitalismus führt eine allgemeine „Postproduction“ (Hito Steyerl) zu einer Industrialisierung des Blicks wie auch des Visuellen überhaupt. Multimodale Geräte und kybernetische Netze verschmelzen das Visuelle mit anderen medialen Formen. Operative Protokolle und (halb-)automatisierte Prozesse steuern zunehmend den Blick. „Seeing is believing“ ist unter der Hand zu „Seeing is acting“ geworden – und Drohnen und Überwachungskameras erinnern uns stetig daran, dass Gesehenwerden immer auch bedeutet, kontrollierbares Objekt fremder Handlungen zu sein. Wo Regieren bedeutet, andere den Technologien und Kulturen der Visualisierung zu unterwerfen ist Un/sichtbarsein scheinbar zu einem emanzipatorischen Akt geworden. Welche Handlungsspielräume, welche Strategien und Optionen, eigene Visionen zu gestalten, bleiben also? Wie lässt sich im Antlitz der sozialen Algorithmen agieren? Beide Stimmen dieser Konversation beteiligen sich schon lange an der Verhandlung des „Clash of Visualizations“ (Nicholas Mirzoeff). Auf je eigene, aber komplementäre Weise nähern sich beide mit analytischen, ästhetischen und strategischen Ansätzen den Politiken des Visuellen an. Diese Keynote Conversation diskutiert, welche widerständigen medialen Handlungsstrategien es in Zeiten visueller und anderer sozialer Einschlüsse gibt.
Für diese Veranstaltung stehen Live-Untertitel in deutscher Sprache zur Verfügung.
Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen und Annette Lazai Schriftdolmetschen.