Keynote by Graham Harman: Everything Is Not Connected
Keynote by Graham Harman: Everything Is Not Connected
in/compatible systems
Keynote by Graham Harman (us)
Moderated by Christopher Salter (ca/de)
Die Vorstellung, dass Alles miteinander verbunden ist, ist heute unter Intellektuellen eine zentrale Idee. Dazu passend, stellt die „Kontextualisierung“ jetzt eine der Hauptmethoden in den Geisteswissenschaften dar. Dieser Vortrag lehnt die allgemeine Mode, Systeme und Ganzheiten über autonome Individuen zu stellen, ab. Einer der größten Nachteile von ganzheitlichen Ontologien ist ihre Unfähigkeit, innerhalb der Systeme, mit denen sie sich jeweils beschäftigen, Unterbrechungen und Überraschungen erklären zu können. Bestenfalls führt man als unterschwellige Quelle von Veränderungen eine Art „Materialität“ an, die allen formatierten Systemen außen vor liegt. Aber eine solche Theorie scheitert aus mehreren Gründen. Die einzige Alternative ist, von einem Objekt-orientierten Modell gänzlich formatierter Einheiten auszugehen, welche allerdings jenseits der menschlichen Auffassungsgabe liegen und nicht einmal einander verstehen. Nach etwas theoretischem Hintergrund, werde ich eine Reihe aktueller politischer Phänomene besprechen, die sich besser durch einen Objekt-orientierten Ansatz verstehen lassen, als durch einen ganzheitlichen.
(Image:Brechtje Keulen)