In den späten 90 Jahren tauchte ein grünes Objekt auf - der heiße Sommernachtstraum Ophelias - der erste im Zyklus der Dreams. Seit damals bis heute bin ich in Träumen gefangen. Dreams sind mein zweites Leben, das außerhalb meiner selbst weitergeht. Ich weiß nicht zu sagen, was sie inspiriert hat, was ihre Intensität erschafft, ihre Wiederholung, ihre Farben und Töne. Träume sind auch unsere verlassenen Körper, zurückgelassen in Betten und Gärten in der Flitze des Sommers oder Kälte des Winters. Sie sind gleichzeitig Träume und Realität. Manchmal sind sie Augenblicke an der Grenze zur Ewigkeit. Ich dringe zunehmend in die Träume ein, und ich kann kaum sagen, warum. Bei all ihrer Farbigkeit sind sie in meinen Werken wiederholt schwarz und weiß. Und warum bin ich umgeben von Dutzenden träumender Mädchen, junger, älterer und sehr alter Frauen?
Dutzende von Träumen werden von vielen Leuten gleichzeitig geträumt. Figuren, die mit weißen Tüchern bedeckt oder nackt sind, in heißen Sommernächten, auf schwarze Glasscheiben gemalt oder in sie eingesunken. Unergründlich - so unergründlich wie die Zukunft vor mir.
(Izabella Gustowska)