Precarious Marathon
Precarious Marathon
Panel-Diskussionen sind in der Welt der zeitgenössischen Kunst weit verbreitet. In der Installation Precarious Marathon treten vier neu gestaltete Chatbots als Gäste auf. Sie schlüpfen in die Rollen eines Moderators, eines Hochfrequenz-Händlers, eines schlaflosen Künstlers und eines Kunstkritikers, um Zusammenhänge zwischen Kunst, Börsenhandel und Spiel zu erkunden. Jeder der Chatbots handelt auf Grundlage einer persönlichen Datenbank (memory) und eines Verhaltensprofils (rule set). Gemeinsam weben sie ein komplexes Netz an Verbindungen, das die instabilen Konstellationen der Finanzmärkte nachahmt. „Precarious“ (prekär) bezieht sich einerseits auf die unvorhersehbaren Ergebnisse zweier miteinander handelnder Algorithmen, andererseits auf den Status von freien Mitarbeitern in der Kunstwelt und der Finanzbranche. Weil sie keine physischen Körper haben, laufen die Mitarbeiter_innen von Precarious Marathon auch nicht Gefahr, sich geistig zu erschöpfen. Ihr Engagement ist unendlich und steht für einen Rund-um-die-Uhr-Marathon, der nur aufhört, wenn jemand den Stecker zieht.
Das Projekt wurde vom Centre Pompidou, Paris, beauftragt und durch eine Förderung des Creative Industries Fund (NL) ermöglicht.