PROF. THOMAS BAYRLE: Rasterfahndung

PROF. THOMAS BAYRLE: Rasterfahndung

Date: 
14.02.1998 18:00
Edition: 
1998
Format: 
Talk
Location: 
Podewil

„Meine Arbeit basiert im Wesentli­ chen auf Graphik. In 30 Jahren habe ich fast alle Felder,abgegrast', auf denen graphische Ereignisse stattfinden. Beginnend mit alten Techniken - Litho­ graphie, Radierung, Siebdruck über Offset, Fototechnik, Fotokopie - bis hin zu computergenerierten Elementen. Die Arbeit mit der Graphik führte ab 1980zum Film/Video."
In seinen computergestützen Arbeiten geht es um animierte Graphik, also um graphische Bilder, die in Bewegung ge­ bracht werden - sei es durch Film oder In Form des Videos.
„Superstars", 1995, beispielsweise geht davon aus, daß sich die Massenmedien zusehends zu einem totalen voyeuristi- schen System entwickeln, in dem jeder jeden / alle alle betrachten....
Für diese Arbeit wurden die Gesichter von neun Personen beim Betrachten von szenischen Film-Loops gefilmt. Eben diese Loops wurden später auf die Ge­ sichter der Betrachter übertragen (ge- mappt). Eine endlose Zoombewegung ermöglicht es, in die Gesichter hineinzu­ fahren. Auf diese Art werden Punkte/ Poren, die gegenständliche Szenen sind, sichtbar. Jedes Einzelportrait besteht aus bis zu 20.000 Einzelbildchen, die das Superface entstehen bzw. sich perma­nent verändern lassen. So sind die Köpfe selbst Container für die Informationen, die in sie eingefüllt werden.
Bayrles neueste Produktion„(B)alt", 1997, mit autobiographischem Charakter stellt er auf der diesjährigen transmediale 1998 vor. ,,(B)alt" besteht aus bewegten Portralts, die sich im Zoom aus der Totalen auf uns zu bewegen - bis in den Raster Baustein hinein - und wieder zurückfahren, bis in die Totale des Bildes.

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