QTzrk
QTzrk
Die Szene zu Beginn von QTzrk weckt Erwartungen einer weiteren Folge von Der Weiße Hai. In dramatischer Zeitlupe und begleitet von einem dunklen Soundtrack taucht ein Hai aus dem Wasser empor. Er windet seinen monströsen Körper mit gewaltiger Kraft und hat sich mit seinen furchtbaren Reißzähnen fest in eine Robbe verbissen. Doch als der Hai mit einer Explosion von Wassermassen ins Meer zurücktaucht, werden die anfänglichen Erwartungen abrupt verzerrt. Das Meer wird sozusagen durch den Play/Pause-Knopf aus dem metallenen Rahmen des QuickTime 7 Fensters gespült, in dem sich die Szene bis jetzt abgespielt hat, und endet als eine Art Häuflein digitalen Schmutzes in einer Bildschirmecke. Wie eine Antithese zu der technologischen Herrlichkeit der kristallklaren bewegten Bilder, die noch bis vor einer Sekunde in dem Fenster zu sehen waren, liegt dieses formlose Material einfach da, während sich die Grafik des QuickTime Rahmens als Folge unbändigen Herumspielens mit den Funktionen des bekannten Programms selbst in einer Art Mahlstrom aus Glitches aufzulösen beginnt. Auch in unserer alltäglichen Softwarekultur sind entropische Kräfte am Werk.
Image: jon.satrom