Radio Picknick
Radio Picknick
Ein Picknick ist wie ein Radiosender: Beide aktivieren einen Ort zum Raum, der öffentlich und zugleich privat ist. Beide verändern den Raum, ohne ihn zu ändern. Was bleibt, ist eine Erfahrung, die weiterwirkt. Ein Picknick beruft sich auf das Jedermannsrecht und macht den Raum zur Allmende des miteinander Sprechens. Die Geschichte des Picknicks begann mit einer revolutionären Tat: Bürger_innen besetzten die aristokratischen Gärten. Selbstverständlich gibt es auch andere Erzählungen: Die Verfechter_innen von Grundherrschaft und Eigentum sehen den Ursprung des Picknicks im Jagdausflug. Beim Radio gibt es ebenfalls mehrere Erzählungen: Eine könnte sein, dass das Piratenradio die Freiheit der Medien erzwang. Eine andere, dass diese Freiheit Vermarktung heißt. Ralf Homanns kritisch-poetische Performance über die umstrittene Geschichte sowohl des Picknicks wie des Radios wird erstmals mit Abbildungen von Malereien und Filmen verknüpft, wie z.B. Edouard Manets Le Déjeuner sur l'Herbe (1863) oder Krsto Papićs Nek se čuje i naš glas (1971).