reSource and Telekommunisten im Aksioma Project Space in Ljubljana
reSource and Telekommunisten im Aksioma Project Space in Ljubljana
Aksioma – Institute for Contemporary Art, Ljubljana, und die reSource for transmedial culture präsentieren Telekommunisten: Miscommunication Technologies – R15N, das erste internationale Partnerevent der reSource nach der transmediale 2k+12.
Die Ausstellung findet vom 19. März bis 6. April 2012 im Aksioma | Project Space in Ljubljana statt (Komenskega 18) und wird am 19. März ab 19.00 Uhr eröffnet (kostenloser Eintritt). Sie wurde im Rahmen der reSource for transmedial culture entwickelt, bei der das Projekt R15N ursprünglich präsentiert wurde.
Bei der Eröffnung wird Dmytri Kleiner den Abschnitt “P2P Communism vs. Client-Server Capitalism“ des Telekommunist Manifesto vorstellen. Tatiana Bazzichelli, Kuratorin der reSource for transmedial culture, wird dazu eine Einführung geben.
"The most significant challenge the open web will need to overcome is not technical, it is political". — Telekommunisten
Miscommunication Technologies ist ein fortlaufendes Projekt des Telekommunisten Network, das durch Satire die einfachen menschlichen Interaktionen im Gegensatz zu technologischer Perfektion betont und dabei Plattformen erschafft, die auf unerwartete Art funktionieren.
Sie enthüllen die sozialen Beziehungen, die in Netzwerkstrukturen verborgen liegen. Zur Miscommunication Technologies Serie gehören nicht nur das R15N Projekt, sondern auch das Offline Filesharing System deadSwap sowie Thimbl, ein verbreitetes soziales Netzwerk, das auf dem Finger-Internetprotokoll aus den 1970er Jahren basiert. Sie funktionieren als eine Art performative, interaktive und sozio-ökonomische Fiktion, dargestellt in experimenteller Technologie. Die Benutzer werden mit einbezogen und mit sozialen Beziehungen in Kommunikationsplattformen konfrontiert. Im R15N Projekt hat sich das Telekommunisten Network einer Retro-Ästhetik angenommen und erzählt eine Geschichte der Vorherrschaft der digitalen Grenze in unserer Umgebung. Der neue Hype um zeitgenössische Kommuikationsplattform wird in Frage gestellt, während die veraltete Technologie des Telefons eine Brücke zwischen dem Verbundenen und dem Unverbundenen baut.
R15N ist ein experimenteller Telefonservice, der der Logik der weitverbreiteten sozialen Netzwerke widerspricht. Willkürliche Telefonanrufe ermöglichen einer Gemeinschaft, Informationen zu teilen und auszutauschen. Das System funktioniert, in dem es völlig arbiträr aussucht, wer in einer Gemeinschaft dafür verantwortlich ist, eine bestimmte Nachricht weiterzuleiten. So entsteht eine ad hoc Telefonkette, durch die die Gemeinschaft Nachrichten verbreiten kann.
Mehr Informationen und Details zur Anmeldung gibt es hier: r15n.net
Telekommunisten sind ein Berliner Kollektiv, das die politischen und wirtschaftlichen Dimensionen von Kommunikationstechnologie untersucht. Hauptthemen sind die Inkompatibilität von Kapitalismus, freien Netzwerken und freier Kultur sowie die daraus entstehende Positionen und Zentralisierung. Es wird außerdem das Potenzial untersucht, ob Produzenten einen kollektiven Pool von produktivem Gewinn nutzen können, um eine alternative wirtschaftliche Basis für eine freie Gesellschaft zu schaffen.
Dmytri Kleiner ist ein Software-Entwickler, der an praktischen und symbolischen Kunstprojekten arbeitet, um die politischen und wirtschaftlichen Aspekte des Internets zu untersuchen. Er entwickelt Strategies of Miscommunication, um die sozialen Beziehungen, die in Netzwerkstrukturen verborgen liegen, zu enthüllen. Er ist Mitgründer und aktives Mitglied vom Telekommunisten Netzwork und Autor des Telekommunist Manifesto (herausgegeben vom Institute of Network Cultures). Für die transmediale.11 war er mit dem Projekt Thimbl für den Open Web Award nominiert.
Produktion: Aksioma – Institute for Contemporary Art, Ljubljana, 2012
Künstlerische Leitung: Janez Janša
Produktionsleitung: Marcela Okretič
Produktionsassistenz: Sonja Grdina
Technischer Berater: Valter Udovičić
Ausstellungsdesign: Jonas Frankki
Das Programm des Aksioma Instituts wird unterstützt vom Kulturministerum der Republik Slowenien und von der Stadt Ljubljana.
Sponsor: Datacenter d.o.o.
Kontakt:
Aksioma - Institute for Contemporary Art, Ljubljana
Photo credits: © Genz, Lindner / transmediale