Die schwarzweiße Linienzeichnung von Ignacio Uriarte scheint ein komplexes Labyrinth zu zeigen, doch das gewitzte geometrische Muster folgt basischen, vorher festgelegten Regeln und entfaltet sich ausgehend von einer einzigen mäandernden Linie, die über das ganze Blatt einer Excel-Datei verläuft. Uriarte hat dafür Zellen geschwärzt, anstatt sie mit Zahlen zu befüllen.

Inspiriert von den kreativen Momenten bei der Routinearbeit – Uriarte hat selbst im betriebswirtschaftlichen Bereich gearbeitet und schöpft aus seiner Erfahrung – schafft der Künstler arbeitsintensive Bilder. Dafür benutzt er die gleichen Tools und Methoden wie jeder Büroangestellte bei der täglichen Arbeit, Excel etwa, das in Büros auf der ganzen Welt zum Einsatz kommt, um Angelegenheiten, meist finanzieller Natur, in Ordnung zu halten. Durch seine Form wird das Labyrinth zum metaphorischen Spiegel, der aus der Excel-Logik andere obsessive und verstörende Schlüsse zieht. Anstatt Zahlen in einen Sinnzusammenhang zu bringen, schafft die Arbeit ein Bild der Orientierungslosigkeit und vermittelt das Gefühl, hier nicht rauszukommen – so geht es bestimmt auch so manchem Büroangestellten, wenn er mit nicht enden wollenden Zahlen, Spalten und Zeilen beschäftigt ist.