Bereits in den frühen 1990er Jahren warnten John Arquilla und David Ronfeldt von der RAND Corporation: „Cyberwar is Coming.“ Zwei Jahrzehnte Internet später scheint er nun wirklich da zu sein. Nationale Regierungen sind bemüht, mit Blick auf den Cyberspace Verteidigungs- wie auch Angriffsstrategien zu entwickeln und terroristische Vereinigungen suchen nach Wegen, online Schaden anzurichten. Obgleich er sich in einem dichten Netz aus Codes und Bits abspielt, ist der Cyberkrieg Realität und neue digitale Kampflinien sind von immenser Bedeutung für die heutige Gesellschaft. Von mobilen Kommunikationsgeräten in unseren Jackentaschen bis hin zu größeren Systemen wie der Börse kann alles solchen Angriffen zum Opfer fallen. Es gibt Einschätzungen, nach denen die Kosten von Verbrechen im Cyberspace heute mit denen des illegalen Drogenhandels vergleichbar sind. Der Dokumentarfilm Web Warriors zeichnet die komplexen und konfliktreichen Linien der ausgeweiteten Kampfzone des globalen Cyberkrieges nach und stellt pointierte Fragen nach digitaler Sicherheit und Macht. Der Film verdeutlicht, wie real die Bedrohung tatsächlich ist und wie schwer die Aufgabe, damit umzugehen. So passt es auch, dass als das Bipartisan Policy Center unlängst eine Cyber-Attacke auf die USA simulierte und sie im Fernsehen übertrug, die an dem Spiel beteiligten Sicherheitsbeamten scheiterten, den Staat adäquat zu verteidigen.

Image: Web Warriors Inc.