Frozen Images
Frozen Images
Ein Bett aus Trockeneis, flüssiger Luft, Die langsam verdampfende Kälte ist sinnlich spürbar. Auf dem Bett liegt das projizierte Bild einer Frau, nackt. Sie versucht, einzuschlafen. Der Zuschauer sieht ihr in Echtzeit zu. Gelegentlich bewegt sich der Körper, dreht sich um. Über weite Strecken wirkt sie wie gefroren oder tiefgekühlt. Kein Atmen, nichts, Dieses stille Zentrum des intimen Raums wird durch vier leise Lautsprecher in den Ecken zum Schwingen gebracht: Musik, Naturgeräusche, eine Frauenstimme und eine Männerstimme, die aus dem Bericht von Amnesty International über vergewaltigte Frauen in Ex-Jugoslawien vorliest.
Sanja Ivekovic bringt stumm eine unmenschliche Kälte zum Ausdruck, metaphorisches Bild der Gewalt gegenüber Frauen. Überwintern im Krieg, erzwungener Rückzug in die innere Immigration. Dieser Schneewittchensarg ist auch nicht ohne Schutz: Verbrennungsgefahr bei minus 80 Grad Celsius. Und es gibt Hoffnung, denn die Zeit ist allgegenwärtig. Im Lauf der Ausstellung verändert sich das Werk und hinterläßt eine Schneestruktur als Oberfläche. Der Eisblock schmilzt unaufhörlich.
2 m x 1 m Trockeneisfläche,
1 Videoprojektor, 1 Videokanal,
4 Audiokanäle