Grexit ist das Ergebnis des Vilém Flusser Residency Programme for Artistic Research 2012.

Grexit, eine Kombination der Wörter "Greece" (Griechenland) und "Exit" (Ausstieg) ist eine Bezeichnung, welche die Möglichkeit (freiwillig oder nicht) Griechenlands die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion zu verlassen und die daraus folgende finanzielle Panik, beschreibt. 

Die Verwendung dieses Wortes als Titel der Publikation soll sowohl als Provokation als auch als Signal der Motivation unserer Analyse dienen. Die Aufgabe ist nicht so sehr die ökonomischen und sozialen Konsequenzen einer möglichen Loslösung Griechenlands von der Europäischen Union zu evaluieren, sondern vielmehr Mutmaßungen über die unbewusste Bindung zu Geld, in erster Linie zur Drachme, aber unterschwellig auch zum Euro. Grexit beschäftigt sich mit Währungen die mit ökonomischen als auch mit ontologischen, sozialen und ästhetischen Fragen Geld als kulturelles Objekt, als Spiegelbild des Europäischen Projekts, in Frage stellt. Grexit erklärt wie Identität, Gemeinschaft und Wert in Währungen repräsentiert sowie gebrochen werden und wie diese sozialen Koordinaten in ein Netzwerk von wirtschaftlichem Zusammenhalt hineinspielen. Währungen können wie Texte gelesen werden und Texte bauen Narrationen des Fetisch auf. Die sowohl ikonografische als auch symbolische Analyse der Zeichen, welche Währungen definieren, erschafft einen syntaktischen Kontext, in dem Themen wie ökonomischer Wert und kollektive Identität repräsentiert werden. Jede Münze und jeder Geldschein kann auf dessen eigene visuell-inhaltlichen Elemente heruntergebrochen werden, aus deren Analyse symbolische und ikonografische Muster, welche historisch reproduziert werden, gewonnen werden. Die Zerlegung dieser inhaltichen und symbolischen Zeichen ermöglicht die Ermittlung einer bildhaften Erzählung über Währungen und der Interpretation der Symbolik des Werts.

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