White Noise

White Noise

Year: 
2007
Edition: 
2010
Format: 
installation

Žilvinas Kempinas nutzt lose Videobänder als Ausgangsmaterial für Werke, die diese Bänder sowohl in ihrer physischen Qualität als auch als Informationsträger zur Geltung bringen. White Noise bezieht sich noch direkter auf das Videoband als Medium bewegter Bilder als z. B. seine Arbeit Double O, in der weitläufige Bandschleifen der Schwerkraft zum Trotz von grossen Industrieventilatoren in der Luft gehalten wurden. Die Besucher betreten einen dunklen, beinahe cinematischen Raum und treffen auf das Weisse Rauschen auf einer Projektionsfläche, die regelrecht vibriert. Ein leises Brummen und Flattern unterstützt den Eindruck einer schlecht eingestellten Bildquelle. Doch unter näherer Betrachtung wird schnell klar, dass es sich bei der Leinwand tatsächlich um Hunderte horizontal aufgespannte Videobänder handelt, die von Ventilatoren bewegt werden.

Das überkommene Medium erzeugt hier einen visuellen Eindruck, der formal mit Ryoji Ikedas Installation einfarbiger Pixel in der Ausstellungshalle korrespondiert. Kempinas zeigt uns, dass Videoband mehr ist, als ein neutraler Träger von virtuellen, bewegten Bildern. Ja, er weitet diese Virtualität vielmehr soweit aus, dass wir uns vor einem Medium der Zukünftigkeit wiederfinden.

Zilvinas Kempinas is represented by Yvon Lambert in Paris and New York, and Vartai Gallery in Vilnius

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