transmediale.10 Exhibition – Future Obscura
transmediale.10 Exhibition – Future Obscura
We make our journeys out there in the low light of the future, and return to the bourgeois day and its mass delusion of safety, to report on what we've seen. What are any of these 'utopian dreams' of ours but defective forms of time-travel?
Thomas Pynchon, Against the Day (2006)
Die für die transmediale.10 Ausstellung Future Obscura ausgewählten Kunstwerke betrachten die Komplexität der Zukünftigkeit durch die Lupe der Bildherstellung. Die präsentierten Arbeiten durchbrechen die klaren Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und lenken unseren Blick auf das glimmende Licht der Zukunft.
Als gedanklicher Ausgangspunkt der Ausstellung diente Kuratorin Honor Harger die Camera Obscura, jener altmodische Apparat und Behälter, in den das Licht einer äußeren Szene durch ein kleines Loch auf der einen Seite hineinfallen kann und an dessen gegenüberliegender Seite sich dann ein Abbild projiziert. Future Obscura legt diesen Mechanismus neu auf und zeigt Kunstwerke, die sich die Materialien, Mechanismen und Maschinen der Bilderzeugung auf künstlerische Art aneignen. Zum ersten Mal wird der bahnbrechende japanische Künstler Ryoji Ikeda mit einer großflächigen audiovisuellen Installation an der transmediale teilnehmen. Weitere Höhepunkte sind die Deutschlandpremiere der Installation White Noise des aufsteigenden Künstlers Zilvinas Kempinas, der Litauen auf der Biennale Venedig 2009 vertreten hat, und A Parallel Image, eine elektronische Camera Obscura von Gebhard Sengmüller, der insbesondere für seine Arbeit Vinyl Video Bekanntheit genießt. tansmediale.10 wird darüber hinaus mehrere Weltpremieren wichtiger standortbezogener Werke von Julius von Bismarck, Yvette Mattern, Julien Maire und Julian Oliver präsentieren.
Einige der ausgewählten Arbeiten, wie die von Sengmüller und Maire, beziehen sich auf die Möglichkeit der Manipulation unserer Wahrnehmung von Licht und Zeitlichkeit durch optische Apparate wie die Camera Obscura und den Filmprojektor. Die Werke von Kempinas und von Bismarck thematisieren wiederum, wie Tonband- und Filmmedien einerseits temporal als Gedächtnismechanismen fungieren, indem sie Daten speichern, andererseits aber als formale künstlerische Materialien ebenso eine spezifische Räumlichkeit besitzen.
Gemeinsam hinterfragen die ausgestellten Werke, inwiefern Zukünftigkeit nicht eine verschleierte Erwartung unserer Idee von Zukunft ist.
Zugunsten Haitis wird die Ausstellung um zwei Tage verlängert und bleibt nun bis Dienstag, 9. Februar geöffnet.
Die Verlängerung der Ausstellung wird ebenfalls von unseren Partnern und Sponsoren, u.a. serve-u, Geiertronic GmbH, laserfabrik showlaser GmbH, werkleitz und die Instituto Cervantes unterstützt.
Ausstellungs Künstler:
Julius von Bismarck (de)
Ryoji Ikeda (jp/fr)
Zilvinas Kempinas (lt/us)
Julien Maire (de/fr)
Yvette Mattern (de/us)
Alice Miceli (br)
Julian Oliver, Clara Boj, Diego Diaz and Damian Stewart (nz/es)
Ken Rinaldo (us)
Gebhard Sengmüller (au)
Bengt Sjölén, Adam Somlai-Fischer & Usman Haque (se/hu/uk)
TeZ (it/nl)